Kaum zu glauben, aber das war schon der Höhepunkt, den wir Europäer in Sachen Finsternisse im Jahr 2020 zu sehen bekommen! Ein visuell kaum wahrnehmbarer Schatten auf dem Vollmond – das war die Halbschattenfinsternis am 10. Januar. Weil es dieses Jahr nichts besseres mehr geben wird, poste ich ausnahmsweise mal ein Foto von diesem “Event”!

Während einer Halbschattenfinsternis wird die Sonne aus Sicht des Mondes nicht ganz, sondern nur teilweise von der Erde bedeckt. Die Sonne scheint also als Sichel über dem Mond, richtig dunkel wird es nicht. Das Analogon zu einer rein partiellen Sonnenfinsternis auf der Erde. Zur Ehrenrettung der Finsternis muss man sagen, dass dieses Mal nicht viel an einer partiellen Finsternis gefehlt hat, der Mondrand also beinahe in den Kernschatten der Erde eingedrungen wäre.
Von der Erde aus ist entsprechend nur eine kaum wahrnehmbare Verdunklung des Vollmonds zu erkennen, an der Mondseite, die den meisten Erdschatten abbekommt. Im Bild oben also “rechts”.
Mit bloßem Auge habe ich ehrlich gesagt nichts davon gesehen, der Mond war einfach zu hell. Auch der Tipp mit der Sonnenbrille hat nicht geholfen. Zum Zeitpunkt der Aufnahme war das Maximum der Finsternis allerdings schon vorüber, der Mond schaffte es nicht früher über meinen bis zu 2400 Meter hohen Osthorizont. Auf einem Foto, sofern es nicht überbelichtet ist, sieht man die Abschattung aber sofort!
Bis zur nächsten “richtigen”, also totalen, Mondfinsternis über Mitteleuropa müssen wir übrigens noch lange warten – bis zum 31. Dezember, ja genau, dem Silvesterabend, 2028! Aber in 348 Tagen ist auch schon wieder Weihnachten, und der Rest geht auch rum wie nix!
PS: Mir fällt auf, dass ich diesen Titel schon einmal benutzt habe. Das passiert wohl nach über einem Jahrzehnt Bloggerei.
EINE MOND-PENTALOGIE / Gedichte über den Mond
Die Romantiker schwärmten schon
Von der Mondnacht Faszination.
Auch wir heute sind angetan,
Wenn Frau Luna zieht ihre Bahn.
UNSER MOND
Der Mond ist aufgegangen,
Zeigt seine narbigen Wangen.
Er erhellt uns die finst’re Nacht,
Bis der neue Morgen erwacht.
Der Erde treuer Begleiter
Stimmt uns mal traurig, mal heiter;
Berührt das menschliche Gemüt,
Gebannt man ihm ins Antlitz sieht.
Verliebte mögen den Mondschein,
Sind mit sich und dem Mond allein.
Mondsüchtige treibt er aufs Dach,
Auch Tiere bleiben länger wach.
Der Mond besitzt enorme Kraft,
Womit er die Gezeiten schafft.
Doch er zieht sich langsam zurück,
Entfernt sich leider Stück um Stück.
Ohne Mond kämen wir in Not,
Er hält die Erdachse im Lot.
Wir woll’n vor dem zu Bette geh’n,
Nochmal hoch zu Frau Luna seh’n.
Ziemlich düster uns’re Nacht,
Wenn Frau Luna Pause macht.
MONDFINSTERNIS
Großes Schauspiel am Himmelszelt,
Auf den roten Mond blickt die Welt.
Frau Luna schaut sehr finster drein,
Im Erdschatten so ganz allein.
Nun abgeschirmt vom Sonnenlicht,
Verdüstert sich das Mondgesicht.
Das ist nicht allzu oft der Fall,
Zu sehen auch nicht überall.
Nur bei Vollmond zu verfolgen,
Wenn denn mitspielen die Wolken.
Der Eklipse Faszination
Erlagen Menschen immer schon.
Es bringt die Himmelsmechanik
Uns das Mondlicht bald zurück.
Der Erde treuer Begleiter
Kann blicken wieder heiter.
Es erscheint unser Trabant
Auch gerne mal als Gigant.
SUPERMOND
Der Mond über Haus und Wiese
Zeigt sich heut’ als wahrer Riese,
Als ob er uns in der Krise
Hier unten nicht allein ließe.
Lang genug hat man ihn verschont,
Nun will man wieder hin zum Mond.
Höchste Zeit, dass ein Astronaut
Mal wieder nach Frau Luna schaut.
Zum Mond der letzte Verkehr
Ist rund fünfzig Jahre her.
WETTLAUF ZUM MOND
Am Anfang war der Sputnikschock,
Gefolgt von Gagarin’s Wostok.
Die Russen eilten weit voraus,
Sonnten sich lange im Applaus.
Kennedy hatte die Vision,
Zum Mond sollte geh’n die Mission.
Der Kampf der Systeme setzt ein,
Nur ein Land konnte Sieger sein.
Man hat dafür alles gegeben,
Beklagte leider Menschenleben.
Mit Apollo in den Mondumlauf,
Die Landefähre Eagle setzt auf.
Neil Armstrong war es vorbehalten,
Das Sternenbanner zu entfalten;
Doch steht am Ende im Wettstreit
Ein großer Sieg für die Menschheit.
ERDAUFGANG
Die Erde ist aufgegangen,
Zeigt ihre bläulichen Wangen.
Diesen Anblick, sehr ungewohnt,
Genießen Menschen auf dem Mond.
Ein solch grandioses Bild zu seh’n,
Es würde uns das Herz aufgeh’n.
Bald werden sie wieder landen
Auf uns’rem treuen Trabanten.
Man wird gebannt zurückschauen
Auf den Planeten, den Blauen.
Beschützen wir uns’re Erde,
Dass sie lang noch aufgeh’n werde.
Rainer Kirmse , Altenburg
Herzliche Grüße aus Thüringen