Es wäre die Mutter aller Himmelsspektakel: Beteigeuze (oder Betelgeuse) im Sternbild Orion, normalerweise einer der markantesten Sterne des Himmels, würde zur Supernova. Hell wie der Vollmond, würde die Sternexplosion die Nacht merklich aufhellen, tagelang. Für Laien wäre es ein beeindruckendes Naturphänomen, für Astronomen ein Jahrhundertereignis: In gerade einmal 650 Lichtjahren Entfernung wäre die Explosion die nächstgelegene je beobachtete Supernova und die erste in unserer Milchstraße seit mehr als 400 Jahren.

Aber steht im Sternbild Orion, in unserer kosmischen Nachbarschaft, wirklich eine Supernova bevor? Experten halten eher ein anderes Szenario für wahrscheinlich… weiter bei Spektrum.de!
Eine längere Version dieses Artikels erscheint übrigens im Märzheft von Sterne und Weltraum, zusammen mit einem Hintergrundartikel über Supernovae. Dort wird auch die Frage beantwortet, welche Auswirkungen eine Explosion von Beteigeuze für uns Erdenbewohner hätte!
Ende Januar sieht es so aus, als hätte der Stern sein Minimum erreicht und jedenfalls nicht mehr schwächer wird. Das würde bedeuten, dass die im Artikel genannte Erklärung für Beteigeuzes Schwächephase stimmen könnte. Die nächsten Wochen geben hoffentlich Klarheit. Momentan steht der Stern praktischerweise am Abendhimmel.
ich habe den SuW-artikel gelesen. Ärgerlich ist, dass die Entfernung zu dem alten Beteigeuze nicht genauer bekannt ist und Gaia-Satellitenmessungen auch nicht viel helfen werden.
Gäbe es eine Möglichkeit die Paralaxe mit Hilfe einer Jupiter- oder einer zukünftigen Uranus-Raumsonde (so nebenzu) genauer zu messen? Diese Sonden haben Star-Tracker zu Navigationszwecken an Bord und könnten eventuell so programmiert werden, dass sie nebenzu einige Paralaxen von hellen Sternen vermessen. Die viel längere Basislinie einer solchen Messung würde die Genauigkeit steigern!
ist dies auch bei der schon laufenden Juno-mission noch möglich?
Das ist eine interessante Frage. Viel hängt wahrscheinlich davon ab, wie genau die Startracker in der Lage sind, die Sternposition zu vermessen. Es ändert aber nichts daran, dass die scheinbare Größe von Beteigeuze ihre jährliche Parallaxe übersteigt. Man müsste einen der an der Mission beteiligten Wissenschaftler fragen, ob der Vorschlag realistisch ist!
ich bin Amateur und kenne da niemanden
Ich habe Ihre Frage an Herrn Bastian vom ARI in Heidelberg weitergeleitet. Er betreut die Leserbriefredaktion von Sterne und Weltraum und hat noch auf jede Frage eine gute Antwort gefunden.
Wenn ich eine Antwort habe, poste ich sie hier!
Hier die Antwort von Ulrich Bastian:
“der Leser hat Recht. Wenn wir im Sonnensystem beleiben, dann bleibt der Winkeldurchmesser unveraendert, aber der Parallaxeneffekt waechst. Bei 10 au Basislinie machen der Winkeldurchmesser und die Variationen des Lichtschwerpunkts durch die Konvektion (das ist das eigentliche Problem! Der Winkeldurchmesser alleine waere ja bei einem konstanten runden Scheibchen kein Problem fuer die Parallaxenmessung) nur noch ein Zehntel relativ zur parallaktischen Verschiebung aus. Allerdings sehe ich keinerlei Moeglichkeit, millibogensekundengenaue Positionsmessungen an Beteigeuze (weder absolut, noch relativ – und im relativen Fall: relativ zu was??) mit den Instrumenten solcher Missionen zu machen. Und von Star Trackers schon gar nicht. Schade.”